Ende Oktober wurde in einem Berufungsgericht in San Francisco der Prozess „Baumann gegen Daimler“ eröffnet. Gegenstand der Verhandlung ist die Entführung von 14 Gewerkschaftsmitgliedern, die bei Mercedes Benz Argentinien beschäftigt waren, zu Beginn der Militärdiktatur.
Vor vier Jahren strengten die US-Anwälte Daniel Kovalik und Terry Collingworth eine Zivilklage gegen Daimler-Chrysler als Rechtsnachfolger von Mercedes an. Wenn der Konzern von einem Gericht in den USA der Mittäterschaft an der Entführung und Ermordung der Gewerkschafter schuldig gesprochen wird, können deren Angehörige Schadenersatz in astronomischer Höhe einfordern. An Beweisen fehlt es nicht. Die deutsche, in Argentinien lebende Journalistin Gaby Weber hat jahrelang minutiös den Fall recherchiert und auch ein Buch darüber veröffentlicht.